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Alpsteinseen

Sämtisersee

Sämtisersee, Fälensee, Seealpsee

Die drei großen Seen im Alpsteingebiet, sagenumwoben, mystisch und äußerst idyllisch

Östlich des Säntis ziehen sich zwei tief eingegrabene Täler in Richtung Appenzell. Seealptal und Sämtisertal, mit den drei einzigen großen Seen des Alpsteins, bilden zwei gerne besuchte Ausflugsziele inmitten einer eindrucksvollen Naturlandschaft.

Ohne Fleiß kein Preis. Allen drei Seen gemeinsam ist, dass sie nur zu Fuß erreichbar sind. Zudem erfolgen die Anstiege auf zwar breiten aber steilen und anstregenden Wegen. Es sind also keine Ziele für Spaziergänger.

Der Seealpsee (1.140 m) ist der bekanntest und meist besuchteste See der drei Alpsteinseen. Wasserauen, Endstation der Appenzeller Bahnen und Talstation der Ebenalpbahn bildet den gewöhnlichen Ausgangsort für eine Wanderung zu seinen Ufern. Ganz nach Lust und Laune kann man zwischen einem asphaltierten Sträßchen oder einem schmalen Serpentinenweg wählen, die in jeweils rund einer Stunde das Ziel erreichen. Zwei Berggasthäuser, das klare frische Wasser und der grandiose Talkessel unter Altmann und Säntis sind die Belohnung für alle Mühen. Anspruchsvoller sind die Zuwege vom Säntis und der Ebenalp über schmale, teils seilversicherte Bergwege.

Der Sämtisersee (1.209 m) ist ein echtes Kuriosum, denn er hat weder Zu- noch Abflüsse, zumindest keine sichtbaren. Die schmalen einfliesenden Wasserläufe sind fast immer trocken und auch einen Abfluss sucht man vergebens. Der Sämtisersee speist sich überwiegend aus Schmelz- und Regenwasser und entwässert unterirdisch. Sein Wasser tritt 700 Höhenmeter tiefer und jenseits des hoch aufragenden Stauberengrats im Rheintal wieder ans Tageslicht. In heißen Sommern kann es sein, dass der See gänzlich austrocknet. Der schönste Zugang zum See erfolgt auf einem einfachen Bergweg vom Hohen Kasten. 70 Meter über dem See steht am höchsten Punkt des Zustiegs von Brülisau das Berggasthaus Plattenbödeli.

Gut ein bis zwei Wanderstunden taleinwärts liegt der Fälensee (1.446 m), wie ein Fjord zwischen den steilen Felswänden von Roslenfirst und Hundsteins eingezwängt. An seinem östlichen Ufer steht mit dem Gasthaus Bollenwess ein beliebtes Ziel zum Rasten und Übernachten. Auch der Fälensee entwässert unterirdisch zum Rheintal hin. Vielleicht ist er der schönste der drei Alpsteinseen, zumindest aber der mystischste.

Der Sage nach zog einst ein Senn auf die Glücksalpe am jenseitigen Ende des Fälensees. Dort weidete er in den sonnenreichen Wochen des Sommers seine Herde. Als an einem Freitag im Nachsommer, die Weiden waren bereits abgegrast, ein furchtbares Gewitter über den Bergen herein brach. Blitze zuckten und Donnergrollen brach sich krachend an den Felswänden. Stumm vor Schreck stand die Herde auf der Alp, als vom Roslenfirst her ein Bergsturz ausbrach und gewaltige Felsenmassen den See, die Alp und die Herde unter sich begrub. Einzig zwei Kühe und der Stier blieben verschont, mit denen er nun ins Tal zog. „Ich wollte nur, der Donner schlüge auch diese drei hinunter in die Tiefe! Es ist doch besser nichts, als solch ein elender Rest“. Soll er im Groll kaum gesagt haben, da löste sich ein Felsblock und riss das Vieh in den See hinab. „Do hett’s mer gfählt ond öbel gfählt“ waren sein Worte und ab diesem Tage heißt die Alp nun Fälen und der See Fälensee.