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Bodensee-Radweg

Der Bodensee ist die klassische europäische Fahrradregion.

Rund um den Dreiländersee zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz lässt ein dichtes Netz ausgebauter und markierter Radwege keine Wünsche für Freizeitsportler offen. Schön ist, dass die Routen nicht nur am Ufer, sondern auch im attraktiven Umland verlaufen und so ungetrübtes Radelvergnügen auch abseits der frequentierten Abschnitte versprechen. Fast durchweg ufernah läuft der Bodensee-Radweg auf 273 Kilometern die meisten der bekannten Sehenswürdigkeiten ohne Umwege an: Die historische Konzilstadt Konstanz, die Blumeninsel Mainau, die Weltkulturerbeinsel Reichenau, die Wallfahrtskirche Birnau, Meersburg, Lindau, Bregenz oder Stein am Rhein – es gibt eine Menge zu entdecken.

DIE ETAPPEN

Konstanz – Überlingen, ca. 46,5 km

Für viele Bodensee-Radler ist Konstanz Start und Ziel einer Bodenseeumrundung. Die historische Altstadt wird entlang der Bahnlinie über die Alte Rheinbrücke verlassen. Gleich danach biegt der Radweg in Richtung Mainau rechts ab und führt fortan auf der Seestrasse, dann durch stille Villenviertel bis ans Hörnle, dem großen (kostenlosen!) Seeuferbad von Konstanz. Im nahen Stadtteil Staad geht es an Fähre nach Meersburg vorbei bis zur Blumeninsel Mainau. Stille Radwege verbinden Litzelstetten mit Dingelsdorf und Wallhausen, wo sich sich das landschaftliche großartige, für Radfahrer jedoch gesperrte Steilufer des Bodanrück in den Weg schiebt. Wer nicht mit dem Schiff nach Überlingen übersetzen will, dem bleibt nur der anstrengende Weg über den fast 700 Meter hohen Bergrücken nach Bodman-Ludwigshafen. Wieder am See entlang wird Sipplingen auf dem Weg nach Überlingen passiert.

Überlingen – Meersburg – Friedrichshafen, ca. 29,5 km

Überlingen hat neben seiner vom Münster überragten, mauerumschlossenen Altstadt auch die längste Uferpromenade am See zu bieten. Von ihr verläuft die Route in Richtung Nussdorf und durch den Teilort zum Schloss Maurach und der Wallfahrtskirche Birnau, die einige Meter über dem Seeufer thront. Über Seefelden, mit seiner kleinen gotischen Kirche, geht es nach Unteruhldingen (Pfahlbauten) und auf der Uferstraße nach Meersburg. Die ehemalige Residenzstadt ist eine der schönsten und meistbesuchten Städte am Bodensee. Unvergleichlich ist die leuchtend rote und gelbe Fassadenfront der bischöflichen Paläste hoch über dem See, flankiert vom mächtigen Bergfried der Alten Burg. Durch die Unterstadt, vorbei am Thermalbad führt der Bodensee-Radweg in Richtung Hagnau und Immenstaad und in Folge entlang der B31 durch Fischbach bis Friedrichshafen. Alternativ und schöner legt man die Strecke ab Immenstaad mit dem Schiff zurück.

Friedrichshafen – Lindau, ca. 23 km

Der Bodensee-Radweg durchläuft die Zeppelinstadt auf dem die Friedrichstrasse begleitenden Radwegstreifen, unterfährt den Hafenbahnhof und führt über die Eckenerstrasse wieder aus der Stadt hinaus. Auf Radwegen geht es nach Eriskirch und Langenargen. Obere Seestrasse, Bleicheweg und Argenstrasse führen dort zum Yachthafen. (Wer zur Hängebrücke möchte, bleibt auf der Bleichestrasse und fährt jenseits der Argen am Fluss entlang wieder in Richtung Bodensee). Am Argensteg treffen sich beide Varianten wieder, verlaufen durch den Campingpark Gohren nach Kressbronn und ins benachbarte Nonnenhorn. Ein schöner Radweg kurvt durch den Malerwinkel nach Wasserburg, wo die Route kurz ansteigt und fortan durch hügelige Streuobstflächen über dem See entlang Bad Schachen erreicht. Prächtige Parkanlagen bilden den Rahmen für die letzten Meter zum Bahndamm zur Insel Lindau.

Lindau – Bregenz – Rorschach, ca. 38 km

Kein Besuch Lindaus, ohne eine intensive Stadtbesichtigung, den berühmten Hafen und den prächtigen Kirchplatz. Vorbei am Casino, über die Straßenbrücke und an der Bregenzer Strasse entlang bis zur Eisenbahnlinie, noch vor den Gleisen rechts abbiegen und schon ist das bereits Österreichische Lochau erradelt. Zielstrebig zwischen Gleisen und Seeufer geht es unter dem Pfänder entlang ins vorausliegende Bregenz. Der Bodensee-Radweg lässt die Festspielstadt sprichwörtlich links liegen und führt stets zwischen Ufer und Bahnlinie weiter bis zur Seebühne der Bregenzer Festspiele. Trotzdem lohnt es sich ein wenig Zeit für die Stadt selbst einzuplanen. Anfangs noch am See, zickzackt der Radweg kreuz und quer durch das Alpenrheintal nach Hard und Fußach und verläuft durch das Naturschutzgebiet Rohrspitz bis an den Alten Rhein, die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz. An Rheineck vorbei wird bald Thal-Buriet erreicht Ab hier ist der Bodensee-Radweg trotz seines komplizierten Verlaufs dank der parallel laufenden, bestens markierten „Schweizer Rheinroute Nr. 2“ gut zu finden. Eine kräftige Steigung im Hinterland führt zum Schloss Wartegg oberhalb von Rorschach. Eine rauschende Abfahrt entschädigt für alle Mühen.

Rorschach – Konstanz/Kreuzlingen, ca. 38 km

Der Radweg zwischen Rorschach und Kreuzlingen ist praktisch nicht zu verfehlen. In steter Nähe zum Bodensee führt er über Horn und Steinach ins bereits in römischer Zeit entstandene Arbon und nach Romanshorn, dem südlichen „Brückenkopf“ der Bodenseefähre von Friedrichshafen. Ab jetzt bleibt die Route bis auf zwei kurze Ausnahmen bis Kreuzlingen immer zwischen der Bahnlinie zur Linken und dem Seeufer zur Rechten. Nur bei Uttwil und Münsterlingen wechselt er für eine kurze Strecke auf die linke Seite der Bahn.

Konstanz/Kreuzlingen – Stein am Rhein, ca. 31 km

Der beste Weg in Richtung Gottlieben führt am Seeufer entlang über Konstanzer Gebiet: Am Kreuzlinger Hafenbecken und der Eissporthalle vorbei über die Grenze zum Sea-Life. Nun durch den Konstanzer Hafenbezirk hindurch, an der Bahnlinie entlang bis zur Alten Rheinbrücke und diesmal links unter ihr hindurch. Auf dem Radweg rheinabwärts zum Gottlieber Zoll und wieder in der Schweiz einen Kilometer auf der Tägerwiler Strasse, dann rechts ab und wieder am Rhein entlang ins beschauliche Gottlieben. Stets zwischen Seerücken und Bodenseeufer reihen sich bis Stein am Rhein hübsche Dörfer wie an einer Perlenschnur auf. Fischerhäuser säumen den Hafen von Ermatingen, über Salenstein und Mannenbach stehen die Schlösser Arenenberg, Salenstein und Eugensberg, in Berlingen lebte der Maler Adolf Dietrich und Steckborn besticht mit seinen Riegelhäusern und dem wuchtigen Turmhof. Zwischen Mammern und Eschenz darf man den Abzweig zur herrlich stillen Insel Werd mit Franziskanerkonvent und St. Otmarskapelle nicht verpassen!

Stein am Rhein – Radolfzell – Konstanz, ca. 45,5 km

Stein am Rhein gilt als eine der schönsten und besterhaltenen mittelalterlichen Altstädte am Bodensee und der gesamten Schweiz. Aus der belebten Altstadt führt die Öhningerstraße folgerichtig ins benachbarte erste Dorf auf der Höri. Noch vor dem Grenzübergang zweigt der Bodensee-Radweg aber rechts ab und führt über die grüne Grenze nach Deutschland und unterhalb des Ortes vorbei nach Kattenhorn. Ein Steilstück bringt einen ordentlich ins Schnaufen. Der Kraftakt wird dafür auf der folgenden Abfahrt nach Wangen belohnt. Durch den Ort hindurch, wieder merklich bergauf zum Schloss Marbach führend hat die Bodenseerunde hier auf der Höri fraglos ihren anspruchsvollsten Abschnitt. Das Auf und Ab hat erst an der Kirche von Gaienhofen-Horn ein Ende. Danach geht es wieder flach am Untersee entlang über Iznang und Moos ins schon von weitem sichtbare Radolfzell. Die größte Stadt am Untersee und eine der ältesten Süddeutschlands durchquert der Radweg bestens markiert. Auf dem Riedweg geht es nach Markelfingen, dann stets links von Bahn und Seeufer nach Allensbach und Hegne, ehe der Inseldamm zur Reichenau erreicht wird. Wer keinen Abstecher auf die Weltkulturerbeinsel einlegen mag, folgt der Beschilderung entlang der B33 zurück zum Ausgangspunkt in Konstanz.